Dienstag, 1. August 2017

Chelsea und die Harnprobe

Chelsea steht bei mir aufgrund ihrer EC-Erkrankung immer auf der ¨Watch¨-Liste . Kurz nach meinem Urlaub habe ich zwei Mal beobachtet, dass sie beim Harnabsetzen etwas gequietscht hat. Bei einem anderen Meerschweinchen würde ich ein bisschen beobachten und mein Glück zunächst mit Rodicare uro-Tropfen versuchen, aber bei Chelsea bin ich lieber übervorsichtig. Also ging es auf zum Tierarzt.

Eine Blutuntersuchung sollte klären, ob mit der Niere alles in Ordnung ist. Zusätzlich sollte noch eine Harnuntersuchung gemacht werden. Das sollte ganz einfach sein, denn Meerschweinchen setzen beim Blutabnehmen meistens Harn ab.

Soweit der Plan.
Und dann kam Chelsea... ;-)

Schon Blutabnehmen ist bei Chelsea eine Herausforderung. Das war schon so, als der EC-Test bei ihr gemacht wurde, und es war diesmal nicht besser. Auf den Menschen umgelegt könnte man wohl sagen, dass Chelsea schlechte Venen hat.
Aber ich würde ein gewisses Maß an Absicht auch nicht ausschließen (nur im Spaß), denn Chelsea ist beim Tierarzt ausgesprochen knausrig mit ihren Körperflüssigkeiten.

Obwohl die Versuche der Blutabnahme bei ihr nicht einfach waren, gab sie in der ganzen Zeit kein Tröpfchen Harn her. Auch durch Drücken auf die Harnblase kam nichts, obwohl meine Tierärztin an sich einen guten Griff diesbezüglich hat.
Da half gar nichts und nachdem es mittlerweile schon spät am Abend war, wollten wir ihr nicht auch noch eine Infusion geben und sie so durchspülen.

Also nahm ich einen Teststreifen mit und versuchte am kommenden Wochenende mein Glück.
Chelsea also mit Gurke ab in eine saubere, leere Transportbox. Wenn ich jemals ein Meerschweinchen hatte, das komplett in meiner Zurechnungsfähigkeit gezweifelt hat, dann war es Chelsea an diesem Morgen.

Gurke ist ja nett und wird auch als Extra-Portion immer gerne genommen. ¨Aber warum muss ich in der Box sitzen, noch dazu in einer leeren Box¨, fragte Chelsea mit großen fragenden Augen. ¨Was soll das!? Das ist total langweilig!! Lass mich raus!¨

Immerhin ließ sie sich überreden von der Gurke zu fressen und dann hieß es warten.
Chelsea war nicht amüsiert, aber irgendwann hatte ich den Eindruck, es wäre bald soweit.

Da wandte ich dann Trick 17 an. ;-)
Was macht ein Weibchen, wenn ein Bock zu aufdringlich wird?
Richtig, es spritzt mit Harn.

Also dachte ich, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, ¨lästiger Bock¨ zu spielen und Chelsea am Hinterteil zu streicheln.
Und wirklich machte sie eine wunderschöne Lacke, in die ich das Teststreifchen halten konnte.
Das Ergebnis war negativ, Chelsea durfte zurück in den Käfig und alle waren glücklich.

Nur wegen meiner Zurechnungsfähigkeit - ich glaube, da hat Chelsea noch immer so ihre Zweifel. ;-)