Sonntag, 14. August 2016

Hilfe beim Ausmisten - oder wie man Zweibein das Leben wirklich schwer macht...

Wir alle wissen, dass Meerschweinchen einen recht umsatzkräftigen Stoffwechsel haben und dass regelmäßig ausgemistet werden muss, wenn die Kleinen sauber gehalten werden sollen.

Meine Schweinchenbande ist zu den Zeiten, in denen ich ausmiste, immer auf Freigang im Zimmer. Die Gruppe, die im Wohnzimmer wohnt, nimmt das recht gelassen – solange ich nicht zu lange brauche … „Ist sie denn immer noch nicht fertig? Wie lange braucht sie denn heute schon wieder? Es ist echt schwer, heutzutage gutes Personal zu finden.“ Anfangs chillen sie unterm Sofa, dann kommen sie immer wieder nachschauen, ob der Käfig nicht dann bald wieder mal bezugsfähig ist. ;-)

Und wenn sie dann endlich – nach unfassbar langen Minuten – wieder zurück dürfen, gibt es natürlich zunächst eine strenge Qualitätskontrolle. Denn schließlich ist mir ja nicht ganz zu trauen.
Aber solange ich am Arbeiten bin, lassen sie mich ziemlich in Ruhe und schauen mir nur aus der sicheren Ferne zu. Manchmal lungern sie dabei ums Krokodil herum, aber ich brauche jedenfalls keine Angst zu haben, auf sie zu steigen.

Ganz anders ist da die Lage im Arbeitszimmer. Im Arbeitszimmer wohnt meine Zweiergruppe. Anfangs war das Sugar und Honey, später dann Sugar und Nicky und jetzt Nicky und Chelsea.
Besonders zu Sugars Lebzeiten war das Ausmisten immer eine besondere Herausforderung. Sugar und ihr Partnerschweinchen waren ständig auf Achse und liefen mir mit Vorliebe zwischen die Füße, saßen hinter mir, wenn ich nicht damit rechnete – nein, ich habe an den Füßen noch immer keine Augen – und waren immer sehr bemüht, mir beim Ausmisten bestmöglich zu helfen.

In meinem Arbeitszimmer ist es leider außerdem um einiges enger als im Wohnzimmer, sodass ich schon immer schauen muss, dass ich alle Arbeiten in dem engen freien Raum gut hinbekomme. Was ich dabei gar nicht brauchen kann, aber regelmäßig bekommen habe, war die tatkräftige Unterstützung von Sugar und Co. Wobei es Sugar ja zum Beispiel auch sehr lustig fand, in die leeren Käfigtasse zu springen, wenn ich gerade beim Auswischen war – oder mit ihrer großen Nase ganz genau die Einpassung des Gitteroberteils zu überwachen.
Es grenzt wirklich an ein Wunder, dass uns nie etwas Gröberes passiert ist – außer meinem zeitweisen Herzstillstand, wenn Sugar wieder einmal etwas besonders Gefährliches ausprobierte. ;-) Denn es ist nicht zu glauben, an welche unpassenden Stellen man nicht überall seine Nase stecken kann.

Nun ist Zweibein ja auch nicht ganz dumm. Leider war es aus räumlichen Gründen nicht möglich, alle Gefahrenmomente auszuschalten – aber Ablenkung ist auch eine Möglichkeit, denn Sugar war eine recht begeisterte Spielernatur. Also hatte ich eine Futtersuch-Ablenkungsstrategie, mit deren Hilfe ich (und vor allem auch Sugar) die Zeit des Ausmistens unbeschadet überstehen konnten.
Besonders geeignet war das Leckerli-Handtuch, ein altes Handtuch, auf dem einige kleine Stoffstücke als Laschen aufgenäht sind, unter denen man Leckerlis verstecken konnte. Das Praktische an diesem Handtuch war vor allem auch, dass ich problemlos daran vorbeigehen oder darübersteigen konnte - und dass es mir nicht zum Ausrutschen vor die Füße gerollt werden konnte. ;-)

Seit Sugar nicht mehr lebt, ist das Ausmisten um einiges entspannter geworden, auch wenn Nicky und Chelsea ebenfalls ihre Momente haben. Bei ihnen ist die größte Herausforderung aber immer morgens unfallfrei mit dem Morgen-Gemüse durch das Zimmer zum Käfig zu gelangen, denn dabei tanzen mir die beiden ständig um die Füße und es ist an manchen Tagen wirklich schwierig, einen Zusammenstoß zu verhindern.