Sonntag, 17. April 2016

Toffees erste Tage bei uns

In der ersten Meerschweinchen-Geschichte erinnere ich mich an die ersten Tage mit Toffee. Mittlerweile ist meine süße schwarze Maus ja schon älter als vier Jahre – kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht, aber als sie zu uns kam, war sie noch ein richtiges Kleinschweinchen. Damals hatte sie es auch nicht ganz leicht, weil Quinny, die zum damaligen Zeitpunkt so etwas wie der Prügelknabe (bzw. das Prügelmädchen) der Gruppe war, sehr schnell darauf bestanden hat, dass sie größer, schwerer und wichtiger als Toffee war. Die beiden haben bis heute Phasen, in denen sie aus dem Streiten nicht herauskommen. Und sie bleiben sich gegenseitig nichts schuldig. Allerdings sind sie jetzt gleichwertige Partner im Streit.
Und ich will jetzt auch nicht den Eindruck erwecken, als gäbe es keine Sympathie zwischen den beiden. Phasenweise sind sie die besten Freundinnen und phasenweise hängt der Haussegen schief.

Aber am Anfang, als Toffee zu uns kam, war die Situation natürlich noch nicht so ausgewogen. Und sie hatte  vor mir noch mehr Angst als vor den anderen Schweinchen. Deshalb kam es öfter einmal vor, dass sie die wilde Flucht vor mir ergriffen hat, wenn ich nur am Käfig vorbeigegangen bin, und dann auf irgendeinen aufgelaufen ist, der über diese Störung alles andere als glücklich war. Daher wurde sie dort weggebissen und ist dann gleich auf den nächsten aufgelaufen usw.

Nachdem Toffee in einem großen Gehege ohne wirkliche dreidimensionale Struktur aufgewachsen ist, war ihr am Anfang auch nicht klar, dass man sich manchmal am leichtesten aus der Affäre zieht, wenn man sich auf eine erhöhte Ebene zurückzieht. Daher habe ich versucht, dem Lernprozess ein bisschen auf die Sprünge zu helfen – und setzte sie probeweise auf die Ebene. Toffee ist schnurstracks losgestartet, allerdings ist sie nicht von der Ebene gesprungen, sondern einfach weitergelaufen und irgendwann war dann halt der Boden aus. Es hat ausgesehen wie in einem Comic, in dem der Held auf einen Abgrund zuläuft und dann noch eine Weile in der Luft weiterläuft, bevor er abstürzt.
Bei Toffee war es zum Glück nicht sehr hoch und weich gepolstert mit Heu.
Beim zweiten Sprung von der Ebene hat es übrigens ganz vorschriftsmäßig geklappt. Toffee war immer schon ein schneller Lerner.

Ich habe dann auch versucht, Toffee zu zeigen, dass sie über den Korkrindentunnel oder das Grasnest leicht auf die Ebene kommen kann. Anfangs hat das nicht so gut geklappt. Als ich dann eine Weile später mit dem Paprika kam – da standen sie  alle schon „hab Acht“, alle außer Toffee. Von Toffee keine Spur, bis ich entdeckte, dass sie es tatsächlich auf die Ebene geschafft hatte und in einem Kuschelnest saß. Paprika gab es für sie an dem Tag leider keinen, denn im Kuschelnest wollte sie ihn nicht und zurück am Boden hat dann Scotty das Stück für sich beansprucht, weil er mit seinem in der Zwischenzeit schon fertig war. "Augen verdreh"
Etwas später konnte ich dann noch beobachten, wie Toffee auf die Ebene gelangt ist. Keineswegs über Rindentunnel oder Grasnest, sondern sie ist schon wie die Großen einfach gesprungen. Da machte sie dann die nächsten Tage Muskelaufbautraining.

Dann kam auch die Zeit, in der sich Toffee nicht mehr so leicht hat verscheuchen lassen. Ihre neue Taktik war, einfach sitzen zu bleiben und laut zu schreien. Scheinbar ging sie davon aus, dass die anderen sie in Ruhe lassen, wenn ihnen die Ohren weh tun. Bei Scotty hast das jedenfalls geklappt ...